Preisträger 2009

Preisträger 2009

Birgit Lemmermann

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Pressemitteilung
04. Juni 2009
Niedersächsische Sparkassenstiftung vergibt Hans-Henning-Holm-Preis
Niederdeutsches Hörspiel von Birgit Lemmermann ausgezeichnet

Der Hans-Henning-Holm-Preis 2009, der durch die Niedersächsische Sparkassenstiftung vergeben wird, ist der Autorin Birgit Lemmermann aus Unterstedt zugesprochen worden. Der Preis, der für besondere Leistungen auf dem Gebiet des niederdeutschen Hörspiels verliehen wird und mit 1500 Euro dotiert ist, wird am 20.09.2009, um 11 Uhr vormittags, im Rahmen der 61. Bevensen-Tagung (Tagung niederdeutscher Schriftsteller und Wissenschaftler) überreicht.

Der Preis, der in diesem Jahr zum 8. Mal vergeben wird, wurde Birgit Lemmermann für ihr Hörspiel „Kaffeetafel mit Fleeg“ zuerkannt.

Aus der Begründung der Jury:
„Aus den Einreichungen – überwiegend gut gebaute Hörspiele und ein sprachlich herausragender Monolog – fiel das vergleichsweise kurze Hörspiel „Kaffeetafel mit Fleeg“ von Birgit Lemmermann positiv heraus, weil die Autorin in einer reduzierten und präzisen Sprache eindrucksvolle Milieuskizzen und Situationen entstehen lässt und die Mittel des Hörspiels in ungewöhnlicher und künstlerisch mutiger, aber angemessener Form einsetzt.

Ihre Bilder und Vergleiche vereinigen sich zu einem großen Stillleben der Vergänglichkeit – Stillleben in des Wortes doppelter Bedeutung (nach dem niederländischen stil leven), denn es wird die Kaffeetafel nach einer Beerdigung beschrieben, deren Protagonisten nur in ihren Kopfwelten zu hören sind. Echte Gespräche miteinander finden nicht statt, nur im Hintergrund sind Fetzen der allgemeinen oberflächlichen Kommunikation zu hören. In kurzen, jeweils in sich geschlossenen Monologstücken eines Mannes und dreier Frauen erscheint die bedrückende Innenwelt eines Hofes. Auf engstem Raum – in der häuslichen Situation wie im Hörspiel – sind hier die Schicksale des Bauern, seiner Frau, seiner Schwester und seiner Tochter miteinander verbunden, ohne dass in der Verknappung die allzu bekannten Klischees bemüht werden.

Konsequenterweise hat in diesem Hörspiel auch eine Fliege das Wort; das Gesamtbild wäre ohne dieses aus der Stillleben-Malerei bekannte Symbol der Vergänglichkeit unvollständig – ein Kunstgriff, eine dramaturgische Klammer, die so nur im Hörspiel möglich ist.“

Birgit Lemmermann ist auf dem Gebiet der niederdeutschen Sprache keine Unbekannte: Lemmermann wurde 1962 auf der Stader Geest, in Ahlerstedt-Klethen, geboren und ist plattdeutsch aufgewachsen. Sie ist seit etlichen Jahren Lehrerin am Ratsgymnasium Rotenburg in den Bereichen Kunst, Sport, Plattdüütsch und Werken tätig. Mit der Platt-AG hat sie 2004 die erste von jetzt vier Postkarteneditionen herausgebracht, die typisch plattdeutsche Sprüche künstlerisch verarbeiten. Mit ihrem Sohn wohnt sie in Unterstedt.
Birgit Lemmermann ist Mitglied im »Schrieverkring Weser-Ems e.V.« und mit Texten für Erwachsene in mehreren Anthologien vertreten. 2007 erhielt sie für ihr Jugendbuch-Manuskript »Ebbe un Hehn« den Lüttjepütt-Preis der Niedersächsischen Sparkassenstiftung.

Die Niedersächsische Sparkassenstiftung übernahm 2005 den angesehenen Hörspielpreis und rundet damit ihr Engagement im Bereich der Niederdeutschen Sprache ab, das sie außerdem mit dem Plattdeutschen Lesewettbewerb und der Vergabe weiterer Preise dokumentiert.

Namensgeber des Preises ist der Autor und Rundfunkredakteur Hans Henning Holm, der sich hohe Verdienste um die niederdeutsche Sprache und Literatur erworben hat und als Leiter der Niederdeutschen Abteilung des NDR in Hamburg das Niederdeutsche Hörspiel besonders förderte.

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